Abschnittsbefestigung Rederzhausen

Die Abschnittsbefestigung Rederzhausen (Am Stallaich) liegt auf einem bewaldeten Höhenzug über dem Friedberger Ortsteil Rederzhausen im Landkreis Aichach-Friedberg in Schwaben. Das Bodendenkmal vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung liegt auf Privatgrund und ist öffentlich nicht zugänglich.

Beschreibung

Im Innenraum der zweiteiligen Wallanlage steht heute ein Wochenendhaus. Das Gelände ist eingezäunt und nicht öffentlich begehbar. Das südliche Vorgelände wurde als Baugebiet ausgewiesen und bereits teilweise bebaut.

Das äußere Wallgrabensystem (ca. 150 × 80 Meter) sicherte den Burgplatz bogenförmig gegen den Höhenrücken. Der Ostteil der Anlage zeichnet sich nur noch undeutlich im Gelände ab. Im Westen ist noch ein mehrere Meter tiefer Wallgraben erkennbar, der sich nach Norden gegen die Hangkante fortsetzt.

Auf einer topographischen Geländeaufnahme des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege ist im Nordwesten des Innenraumes das Kernwerk dokumentiert, das von einem weiteren bogenförmigen Wallzug (ca. 70 × 40 Meter) umgeben wird.

Die Befestigung liegt etwa 20 Meter über dem Paartaal (ca. 505 m ü. NN). Nach Norden fällt der Höhenzug steil zum Fluss ab.

Zeitstellung und Zweckbestimmung

Bis zu einer fachkundigen archäologischen Untersuchung des Objektes kann über die Zeitstellung und Funktion der kleinen Wehranlage nur spekuliert werden. Vielleicht handelt es sich hier um eine der zahlreichen kleineren Ungarnschutzburgen des Augsburger Umlandes. Solche Befestigungswerke entstanden oft durch den Ausbau prähistorischer oder frühgeschichtlicher Wallanlagen. Eine ähnliche, von der Bodendenkmalpflege als ungarnzeitlich interpretierte Wallburg liegt etwa fünf Kilometer südlich bei Kissing auf dem Lechrain (Ringwall im Ottmaringer Holz). Das relativ kleine Kernwerk könnte auf einen früh- oder hochmittelalterlichen Herrensitz hindeuten. Allerdings fehlen auch hierfür Hinweise in den ortsgeschichtlichen Quellen.

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege verzeichnet das Bodendenkmal als Abschnittsbefestigung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung unter der Denkmalnummer D 7-7632-0044.[1]

Topographische Geländeaufnahme

Bodendenkmäler im Landkreis Aichach-Friedberg. In: Altbayern in Schwaben – Landkreis Aichach Friedberg (1988–1990). Aichach 1990, ISBN 3-980-20172-4 (Erdwerk am Stallaich, Ottmaring).

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Eintragung
Burgen und Schlösser im Landkreis Aichach-Friedberg

Schlösser: Schloss Affing | Schloss Blumenthal | Schloss Friedberg | Schloss Griesbeckerzell (abgegangen) | Schloss Haslangkreit | Schloss Hofhegnenberg | Schloss Mergenthau | Schloss Kühbach | Schloss Obergriesbach (abgegangen) | Schloss Pichl | Schloss Pöttmes (Schloss Gumppenberg) | Schloss Rapperzell | Schloss Schmiechen | Schloss Schorn | Schloss Unterbaar | Wasserschloss Unterwittelsbach

Burgen und Ruinen (alle abgegangen): Burg Bach | Burg Dasing | Burg Schiltberg | Burg Mühlhausen | Burg Wittelsbach

Turmhügelburgen (alle abgegangen): Burgstall Adelzhausen | Burg Bachern | Burgstall Bäckerberg | Burgstall Eurasburg | Burgstall Fuchsberg | Burg Kissing | Burgstall Klingenberg | Burg Rehling | Burgstall Wagesenberg

Burgställe (abgegangene, unbekannte Burgen): Burgstall Appertshausen | Burgstall Burgadelzhausen | Ringwall im Eurasburger Forst | Ringwall im Kirchholz (Haberskirch) | Hinterer Schlossberg (Mering) | Ringwall im Ottmaringer Holz | Pfarrerschanze | Abschnittsbefestigung Rederzhausen | Burgstall Sand (Todtenweis) | Vorderer Schlossberg (Mering) | Abschnittsbefestigung Schorn | Schwedenschanze (Nisselsbach) | Abschnittsbefestigung im Taitinger Holz | Schanze Wagesenberg | Wallanlage Zahling

48.32277777777811.004166666667Koordinaten: 48° 19′ 22″ N, 11° 0′ 15″ O