Apollonis

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zur Königin von Pergamon, Gattin des Attalos I. siehe Apollonis (Gattin des Attalos I.).

Apollonis (altgriechisch Ἀπολλωνίς) war eine antike Stadt im nördlichen Lydien auf halbem Weg zwischen Pergamon und Sardes, 22 km nordwestlich von Thyateira.[1] Die Ruinen, darunter Reste der Stadtmauer, befinden sich beim heutigen Mecidiye.

Die Stadt wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. von Attalos I. gegründet und nach seiner Frau Apollonis genannt. Die Gründung wurde unter seinem Sohn Eumenes II. durch Synoikismen erweitert, unter anderem durch Ansiedlung von „Makedonen“ aus dem Seleukidenreich.[2] 133 v. Chr. wurde die Stadt von Aristonikos und seinen „Heliopoliten“ vorübergehend erobert.[3] Im Jahr 17 gehörte Apollonis zu den vom Erdbeben zerstörten Städten, denen Tiberius zum Wiederaufbau einen mehrjährigen Steuernachlass gewährte.[4]

In christlicher Zeit war Apollonis Bischofssitz. Auf das Bistum geht das Titularbistum Apollonis der römisch-katholischen Kirche zurück.

Literatur

  • Gustav Hirschfeld: Apollonis 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 163.
  • Hans Treidler: Apollonis. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 1541 f.
  • Theodora Stillwell MacKay: Apollonis, Turkey. In: Richard Stillwell u. a. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press, Princeton NJ 1976, ISBN 0-691-03542-3 (englisch, perseus.tufts.edu). 
  • Hans Kaletsch: Apollonis. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 1, Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01471-1, Sp. 890.
  • Griechische Inschriften von Apollonis
  • Münzen von Apollonis (englisch)

Einzelnachweise

  1. Strabon 13, 4, 4.
  2. Ausweislich von Münzen und Inschriften fanden diese Maßnahmen noch 194 v. Chr. statt.
  3. Strabon 14, 1, 38.
  4. Plinius der Ältere, Naturalis historia 2, 200; Tacitus, Annalen 2, 47, 3; Sueton, Tiberius 48, 2; Cassius Dio 57, 17, 7.