BMW M Hybrid V8
BMW | |
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BMW M Hybrid V8 beim 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen 2023 | |
M Hybrid V8 | |
Produktionszeitraum: | seit 2022 |
Klasse: | Rennwagen |
Karosserieversionen: | Coupé |
Motoren: | Ottomotor: 4,0 Liter + Elektromotor |
Länge: | |
Breite: | |
Höhe: | |
Radstand: | |
Leergewicht: | 1030 kg |
Vorgängermodell | BMW V12 LMR |
Der BMW M Hybrid V8 ist ein Motorsport-Prototyp des deutschen Automobilherstellers BMW nach dem LMDh-Reglement, der 2023 erstmals eingesetzt wurde.
Entwicklungsgeschichte und Technik
Neben dem Cadillac V-Series.R, dem Acura ARX-06 und dem Porsche 963 war der BMW M Hybrid V8 der vierte LMDh-Rennwagen, der beim 24-Stunden-Rennen von Daytona 2023 sein Renndebüt gab. Damit kehrte BMW nach 23 Jahren Abwesenheit in den Prototypen- und Sportwagensport zurück. Der letzte Erfolg eines BMW bei einem internationalen Rennen war der Gesamtsieg von JJ Lehto und Jörg Müller beim zur American Le Mans Series 2000 zählenden 500-km-Rennen von Silverstone.
Im Unterschied zu den Le Mans Hypercars sind für die LMDh-Wagen Einheitsbauteile vorgeschrieben. Das Chassis beruht auf den Vorgaben der LMP2-Rennwagen, das Getriebe-Hybrid-System kommt von Xtrac, die Motor-Generator-Einheit von Bosch und die Batterie von Williams Advanced Engineering. Das Chassis ließ BMW 2022 bei dem italienischen Kraftfahrzeughersteller Dallara entwickeln.[1][2] Der Motor und die Form der Karosserie sind nach dem Reglement weitgehend frei wählbar.
Karosserie
Zur äußeren Gestaltung sagte Franciscus van Meel, der Geschäftsführer der BMW M GmbH: „Die wichtigste Aufgabe und gleichzeitig die größte Herausforderung für das Design-Team des LMDh-Programms war, dass der Prototyp eindeutig als BMW-M-Motorsport-Fahrzeug zu erkennen ist. Markenzeichen beim Design des BMW M Hybrid V8 ist die breite Niere. BMW-M-Designelemente wie das eingelassene 50-Jahre-Jubiläums-Logo an der Front, die BMW-Ikonen-Scheinwerfer, die dynamische Seitenlinie, der Hofmeister-Knick, die M-Rückspiegel oder die Heckleuchten.“[3] Die Radhäuser haben auf ihrer Oberseite große Entlüftungsöffnungen, die M-Rückspiegel sind aerodynamisch geformt.[2] Die Rahmen der Nieren-Öffnungen können mit Lichtwellenleitern, die von Laserlaserelementen aktiviert werden, beleuchtet werden.[4] Jede Rückleuchte setzt sich aus vier L-förmigen Elementen (teils gespiegelt) zusammen.[5]
Antrieb
Basis des Motors ist der BMW-4-Liter-V-Achtzylindermotor P66, ein Saugmotor mit einem Zylinderbankwinkel von 90 Grad und einer Leistung von etwa 353 kW (480 PS);[6] Er kam zunächst in der DTM im M3 DTM, dann als P66/1 in der 2017 und 2018 im BMW M4 DTM zum Einsatz. Durch Hinzufügen zweier Abgasturbolader entstand der P66/2. Nach dessen Testläufen wurde der Motor auf Benzindirekteinspritzung umgebaut und unter anderem an die elektrischen Spannungen des Hybridantriebs angepasst: diese Stufe wird als P66/3 bezeichnet.[7] Der Kraftstoff wird wie bei den derzeitigen BMW-Serienmotoren mit 350 bar eingespritzt. Der Motorblock und der Zylinderkopf bestehen aus Aluminiumguss, die Zylinderlaufbahnen haben eine durch Lichtbogenspritzen (LDS) aufgebrachte Eisenschicht.[8] Der P66/3 kommt auf eine Leistung von etwa 471 kW (640 PS). Die höchste Leistung gibt der Motor bei 8200/min ab. Dazu kommt der Bosch-Elektromotor des Hybridsystems mit 50 kW (68 PS). Dieser kann mit bis zu 200 kW (272 PS) rekuperieren.[9]
Renngeschichte
2023
2023 gingen die M Hybrid V8 ausschließlich in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship an den Start. Die Renneinsätze führte das langjährige BMW-Partnerteam Rahal Letterman Lanigan Racing durch, das auf einen siebenköpfigen Fahrerkader zurückgreifen konnte. Zu den Stammbesetzungen Philipp Eng/Augusto Farfus (Startnummer 24) und Connor De Phillippi/Nick Yelloly (Startnummer 25) kamen Colton Herta, Marco Wittmann und Sheldon van der Linde als zusätzliche Piloten für die Langstreckenrennen, wie das 24-Stunden-Rennen von Daytona eines ist.
Sein Renndebüt gab der Wagen in Daytona, wo das Team noch technische Probleme hatte. Nach zweiten Plätzen beim 12-Stunden-Rennen von Sebring und dem 1:40-Stunden-Rennen von Long Beach gelang beim fünften Saisonlauf, dem 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen, der erste Saisonsieg. Zustatten kam Connor De Phillippi und Nick Yelloly dabei die Disqualifikation des ursprünglich siegreichen Porsche 963 von Mathieu Jaminet und Nick Tandy.
Galerie
- Heckseitenansicht
- Front mit Lichtsignatur
- Heck mit gut sichtbarer Lichtsignatur
- Die in der IMSA eingesetzten BMW beim 24-Stunden-Rennen von Daytona 2023
Statistik
Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft
Saison | Team | Startnummer | Fahrer | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
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2024 | BMW M Team WRT | 15 | Dries Vanthoor Raffaele Marciello Marco Wittmann | Katar KAT | Italien IMO | Belgien SPA | Frankreich LEM | Brasilien SAO | Vereinigte Staaten AUS | Japan FUJ | Bahrain BAH |
14 | DNF | 11 | DNF | 9 | |||||||
20 | Sheldon van der Linde Robin Frijns René Rast | Katar KAT | Italien IMO | Belgien SPA | Frankreich LEM | Brasilien SAO | Vereinigte Staaten AUS | Japan FUJ | Bahrain BAH | ||
10 | 6 | 13 | DNF | 14 |
Einzelergebnisse in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship
Saison | Team | Startnummer | Fahrer | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 |
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2023 | BMW M Team RLL | 24 | Philipp Eng Augusto Farfus Colton Herta Marco Wittmann | Vereinigte Staaten DAY | Vereinigte Staaten SEB | Vereinigte Staaten LGB | Vereinigte Staaten LSC | Vereinigte Staaten WAT | Kanada MOS | Vereinigte Staaten LIR | Vereinigte Staaten ROA | Vereinigte Staaten VIR | Vereinigte Staaten IND | Vereinigte Staaten PLM |
6 | DNF | 4 | 5 | DNF | 8 | DNF | 40 | 8 | ||||||
25 | Connor De Phillippi Nick Yelloly Colton Herta Sheldon van der Linde | Vereinigte Staaten DAY | Vereinigte Staaten SEB | Vereinigte Staaten LGB | Vereinigte Staaten LSC | Vereinigte Staaten WAT | Kanada MOS | Vereinigte Staaten LIR | Vereinigte Staaten ROA | Vereinigte Staaten VIR | Vereinigte Staaten IND | Vereinigte Staaten PLM | ||
45 | 2 | 2 | 9 | 1 | 3 | DNF | 3 | 7 | ||||||
2024 | BMW M Team RLL | 24 | Philipp Eng Augusto Farfus Jesse Krohn Dries Vanthoor | Vereinigte Staaten DAY | Vereinigte Staaten SEB | Vereinigte Staaten LGB | Vereinigte Staaten LSC | Vereinigte Staaten DET | Vereinigte Staaten WAT | Kanada MOS | Vereinigte Staaten ROA | Vereinigte Staaten VIR | Vereinigte Staaten IND | Vereinigte Staaten PLM |
8 | 6 | 6 | 9 | 7 | 5 | 7 | ||||||||
25 | Connor De Phillippi Maxime Martin René Rast Nick Yelloly | Vereinigte Staaten DAY | Vereinigte Staaten SEB | Vereinigte Staaten LGB | Vereinigte Staaten LSC | Vereinigte Staaten DET | Vereinigte Staaten WAT | Kanada MOS | Vereinigte Staaten ROA | Vereinigte Staaten VIR | Vereinigte Staaten IND | Vereinigte Staaten PLM | ||
7 | 4 | DNF | 7 | DNF | 6 | DNF |
Weblinks
- Der BMW M Hybrid 8 bei BMW M
- Über den BMW M Hybrid V8
Einzelnachweise
- ↑ Robert Seiwert, Arno Wester: BMW M Hybrid V8: LMDh-Rennauto mit DTM-Motor präsentiert. In: motorsport-magazin.com. 6. Juni 2022, abgerufen am 18. Dezember 2023.
- ↑ a b Andreas Haupt, Joel Lischka: BMW M Hybrid V8 (2023): Neue Lackierung, neue Fahrer. In: auto-motor-und-sport.de. 23. September 2022, abgerufen am 18. Dezember 2023.
- ↑ BMW M Hybrid V8: Was es mit diesem Renner auf sich hat; mit Franciscus van Meel über den M Hybrid V8. In: motor.at. 7. Juni 2022, abgerufen am 19. Dezember 2023.
- ↑ Benny: BMW M Hybrid V8: Spektakuläre Livery für den LMDh-Rennwagen. In: bimmertoday.de. 23. September 2022, abgerufen am 20. Dezember 2023.
- ↑ Heiko Stritzke: BMW M Hybrid V8: BMW-LMDh offiziell vorgestellt. In: de.motorsport.com. 6. Juni 2022, abgerufen am 20. Dezember 2023.
- ↑ Andreas Reiners: Technische Daten: BMW M4 DTM. In: speedweek.com. 1. Mai 2015, abgerufen am 20. Dezember 2023.
- ↑ Thomas Wachsmuth: Der P66/3-Achtzylinder-Hybrid-Turbomotor im BMW M Hybrid V8! In: tuningblog.eu. 15. Juli 2022, abgerufen am 19. Dezember 2023.
- ↑ BMW M Hybrid V8, Technische Daten In: bmw-m.com, abgerufen am 18. Dezember 2023.
- ↑ Sven Kötter: BMW M Hybrid V8 (2022): LMDh-Prototyp. In: autozeitung.de. 10. Oktober 2022, abgerufen am 18. Dezember 2023.