Christophe Laporte

Christophe Laporte
Christophe Laporte (2022)
Christophe Laporte (2022)
Zur Person
UCI-Id 10008198096
Geburtsdatum 11. Dezember 1992 (31 Jahre)
Geburtsort La Seyne-sur-Mer
Nation Frankreich Frankreich
Disziplin Straße
Fahrertyp Sprinter, Klassikerfahrer
Körpergröße 189 cm
Renngewicht 76 kg
Zum Team
Aktuelles Team Visma-Lease a Bike
Funktion Fahrer
Internationale Team(s)
2014–2021
2022–
Cofidis
Jumbo-Visma
Wichtigste Erfolge
Regenbogentrikot UCI-Straßen-Weltmeisterschaften
Silbermedaille Weltmeisterschaft – Straßenrennen
UEC Straßen-Europameisterschaften
Europameister-Trikot Europameister – Straßenrennen 2023
UCI WorldTour
Gent–Wevelgem 2023
Dwars door Vlaanderen 2023
eine Etappe Tour de France 2022
zwei Etappen Critérium du Dauphiné 2023
eine Etappe Paris–Nizza 2022
Letzte Aktualisierung: 26. Juni 2024

Christophe Laporte (* 11. Dezember 1992 in La Seyne-sur-Mer) ist ein französischer Radrennfahrer. Im Jahr 2023 wurde er Straßenradsport-Europameister. Er gilt als endschneller Klassiker-Spezialist und konnte mit Gent–Wevelgem, Dwars door Vlaanderen und einer Etappe der Tour de France große Rennen gewinnen.

Sportliche Karriere

Als Nachwuchsfahrer fuhr Christophe Laporte für die Clubs Velo Sport Hyerois und AVC Aix-en-Provence, konnte dabei jedoch keine internationalen Erfolge erzielen.

Im Altern von 21 Jahren erhielt er ab dem Jahr 2014 einen Vertrag beim französischen UCI ProTeam Cofidis. In seiner zweiten Saison zeigte er mit Rang drei bei dem belgischen Eintagesrennen Le Samyn auf und bestritt mit der Tour de France 2015 seine erste Grand Tour, die er auf dem 127. Gesamtrang beendete. Am Ende der Saison wurde er Dritter des Grand Prix de Wallonie, ehe er mit der Tour de Vendeé sein erstes Rennen als Profi gewann. In den Jahren 2016 und 2017 ging Laporte erneut bei der Tour de France an den Start und sprintete dabei auf sieben Etappen in die Top 10. Zudem gewann er im Jahr 2017 zum zweiten Mal die Tour de Vendeé.

Im Jahr 2018 folgte seine bis dahin erfolgreichste Saison. Bereits im Februar gewann er eine Etappe des Étoile de Bessèges und zwei Etappen, sowie die Punktewertung der Tour de La Provence. Nachdem er als Vierter nur knapp eine Podiumsplatz bei Gent–Wevelgem verpasste, siegte er beim Tro Bro Leon, einem französischen Eintagesrennen, das über mehrere Schotter-Abschnitte führt. Nach jeweils einem Etappensieg bei der Belgien- und Luxemburg-Rundfahrt nahm er seine dritte Tour de France in Angriff und sprintete hinter seinem Landsmann Arnaud Démare auf den Zweiten Platz der 18. Etappe. Am Ende der Saison stand er bei den französischen Eintagesrennen Grand Prix d’Isbergues und Paris–Bourges auf dem Podium.

Im Frühjahr der Saison 2019 fixierte Laporte mit zwei Etappensiegen seinen ersten Rundfahrtsieg beim Étoile de Bessèges. Im Juni gewann er die beiden ersten Etappen der Luxemburg-Rundfahrt, musste das Etappenrennen jedoch in Führung liegend auf dem 4. Abschnitt krankheitsbedingt aufgeben.[1] Nachdem er die Tour de France 2019 auf der 8. Etappe verlies, gewann er drei Etappen und die Gesamtwertung der Tour Poitou-Charentes en Nouvelle-Aquitaine, ehe er die Duo Normand, den Grand Prix d’Isbergues und die Tour de Vendeé auf dem Podium beendete.

Nachdem er in der durch die COVID-19-Pandemie beeinflussten Saison 2020 keinen weiteren Sieg einfahren konnte, gewann er die Auftaktsetappe und die Punktewertung des Étoile de Bessèges 2021. Bei Dwars door Vlaanderen belegte er hinter dem Solisten Dylan van Baarle den zweiten Rang, ehe er mit Platz elf sein bis dahin bestes Resultat bei einem Monument des Radsports errang. Am Ende des Frühjahres gewann er den Circuit de Wallonie im Massensprint. Bei der Tour de France 2021 ging Christophe Laporte auf der 19. Etappe in die Ausreißergruppe und belegte hinter Matej Mohorič den zweiten Rang, nachdem sich der Slowene rund 26 Kilometer vor dem Ziel als Solist abgesetzt hatte. Nachdem er eine Etappe der Tour du Limousin für sich entschieden hatte, gewann Laporte mit dem Grand Prix de Wallonie erstmals ein Rennen der UCI ProSeries. Am Ende der Saison zeigte er mit Rang sechs bei Paris–Roubaix auf.

Christophe Laporte bei der Tour de France 2022

Mit der Saison 2022 wechselte Christophe Laporte zum UCI WorldTeam Jumbo-Visma, um Aufgaben als Edelhelfer für Wout van Aert zu übernehmen.[2] Bei Paris–Nizza 2022 erzielte er seinen ersten Erfolg auf der UCI WorldTour, nachdem sich auf der ersten Etappe ein Trio aus seiner Mannschaft im letzten Anstieg vom Rest des Feldes absetzen konnte und er vor seinen Teamkollegen Primož Roglič und Wout van Aert gewinnen durfte.[3] Im Anschluss ging er bei den Frühjahresklassikern an den Start und setzte sich bei der E3 Saxo Bank Classic gemeinsam mit seinem Teamkollegen Wout van Aert rund 43 Kilometer vor dem Ziel von den restlichen Fahrern ab. Laporte überlies damals seinem Kapitän den Sieg und wurde Zweiter.[4] Wenige Tage später sprintete er bei Gent–Wevelgem erneut zu Platz zwei, wobei er sich diesmal dem Eritreer Biniam Girmay geschlagen geben musste. Weiters beendete er die Flandern-Rundfahrt als Neunter erstmals in den Top 10. Der bis dahin größte Karriereerfolg gelang ihm im selben Jahr auf der 19. Etappe der Tour de France, indem er auf den letzten tausend Metern dieser Flachetappe aus dem Feld heraus attackierte und drei Ausreißer überholte.[5] Neben seinem Etappensieg nahm er zudem eine zentrale Rolle als Helfer von Jonas Vingegaard ein, der den ersten Tour-de-France-Gesamtsieger der Mannschaft fixierte. Bei der Dänemark-Rundfahrt gewann er den Schlussabschnitt und übernahm so aufgrund der Zeitbonifikationen die Gesamtführung von Magnus Sheffield.[6] Zum Saisonende wurde er durch den Sprintsieg des Verfolgerfelds hinter dem Solosieger Remco Evenepoel Vizeweltmeister im australischen Wollongong. Seine bis dahin erfolgreichste Saison beendete er mit dem Sieg bei Binche–Chimay–Binche.

Paris-Roubaix 2023 - Secteur pavé de Quiévy à Saint-Python - N° 3 Christophe Laporte.

Im Jahr 2023 startete Laporte mit einem dritten Platz beim Omloop Het Nieuwsblad in die Saison. Mit Gent–Wevelgem gewann Laporte im März seinen ersten Klassiker. Er hatte sich dabei 52 Kilometer vor dem Ziel zusammen mit seinem Teamkapitän Van Aert aus dem Vorderfeld abgesetzt, der ihm den Sieg überließ.[7] Drei Tage später konnte Laporte nach einer vier Kilometer langen Solofahrt aus einer Fluchtgruppe Dwars door Vlaanderen gewinnen.[8] Im Anschluss wurde er 14. der Flandern-Rundfahrt und Zehnter von Paris–Roubaix. Nach den Frühjahresklassikern bereitete sich Christophe Laporte beim Critérium du Dauphiné auf die Tour de France vor. Er gewann zwei Etappen und die Punktewertung und trug das Führungstrikot der französischen Rundfahrt für drei Tage. Bei der Tour de France 2023 konnte er kein Top-Resultat einfahren, verhalf Jonas Vingegaard jedoch zu dessen zweiten Gesamtsieg. Am Ende der Saison ging Laporte für die französische Nationalmannschaft bei den Straßenradsport-Europameisterschaften an den Start und setzte sich am VAM-Berg vor seinen Teamkollegen Wout van Aert und Olav Kooij durch, die für die belgische bzw. niederländische Mannschaft fuhren.

Nachdem er beim Opening Weekend mit den Plätzen fünf und vier aufgezeigt hatte, verpasste Christophe Laporte aufgrund einer Magen-Darm-Grippe den Großteil der Frühjahresklassiker des Jahres 2024.[9] Bei Paris–Roubaix kehrte er ins Fahrerfeld zurück, belegt nach einem Defekt in der frühen Rennphase jedoch nur den 25. Rang.[10] Nach neun Teilnahmen bei der Tour de France ging Christophe Laporte erstmals beim Giro d’Italia an den Start, verließ die Rundfahrt jedoch im Vorfeld der 8. Etappe wegen Sturzverletzungen, die er sich drei Tage zuvor zugezogen hatte. nach einem Sturz auf der.[11]

Erfolge

2015
2017
2018
2019
2021

2022

2023

Wichtige Platzierungen

Weltmeisterschaft20142015201620172018201920202021202220232024
StraßenrennenStraßeDNFDNFDNF2DNF
EinzelzeitfahrenEZF
MannschaftszeitfahrenMZF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.
Monument20142015201620172018201920202021202220232024
Mailand–Sanremo12985301361102222213DNF
Flandern-RundfahrtDNFDNSDNF8211914
Paris–Roubaix103203968336DNF1025
Lüttich–Bastogne–Lüttich
Lombardei-Rundfahrt
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert. DNS: did not start, gemeldet, aber nicht gestartet.
Commons: Christophe Laporte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Christophe Laporte in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Christophe Laporte in der Datenbank von ProCyclingStats.com

Einzelnachweise

  1. Luxemburg: Rutsch fährt auf Königsetappe in die Top Ten | radsport-news.com. Abgerufen am 26. Juni 2024. 
  2. Van Aerts neuer Helfer Laporte hofft auf seine Chancen. radsport-news.com, 24. November 2021, abgerufen am 6. März 2022. 
  3. Laporte als Erster des Jumbo-Visma-Schnellzugs im Ziel. radsport-news.com, 6. März 2022, abgerufen am 6. März 2022. 
  4. Van Aert und Laporte krönen Jumbo-Visma-Gala mit Doppelsieg | radsport-news.com. Abgerufen am 26. Juni 2024. 
  5. Laporte erlöst in Cahors die Grande Nation. In: radsport-news.com. 22. Juli 2022, abgerufen am 24. Juli 2022. 
  6. Laporte schnappt Sheffield das Blaue Trikot noch weg | radsport-news.com. Abgerufen am 26. Juni 2024. 
  7. Van Aert lässt nach Jumbo-Show Laporte den Vortritt. In: radsport-news.com. 26. März 2023, abgerufen am 26. März 2023. 
  8. Laporte beschenkt sich selbst mit Dwars door Vlaanderen. In: radsport-news.com. 29. März 2023, abgerufen am 29. März 2023. 
  9. Laporte fällt für Dwars door Vlaanderen und die Ronde aus | radsport-news.com. Abgerufen am 26. Juni 2024. 
  10. “I was never in the game” - Christophe Laporte struggles after early puncture in another torrid race for Visma | Lease a Bike at Paris-Roubaix. 9. April 2024, abgerufen am 26. Juni 2024 (englisch). 
  11. Laporte gibt den Giro d´Italia vor 8. Etappe auf | radsport-news.com. Abgerufen am 26. Juni 2024. 

2016: Peter Sagan | 2017: Alexander Kristoff | 2018: Matteo Trentin | 2019: Elia Viviani | 2020: Giacomo Nizzolo | 2021: Sonny Colbrelli | 2022: Fabio Jakobsen | 2023: Christophe Laporte

1934 Gustave van Belle | 1935 Albert Depreitere | 1936, 1937 Robert Van Eenaeme | 1938 Hubert Godart | 1939 André Declerck | 1940–44 nicht ausgetragen | 1945 Robert Van Eenaeme | 1946 Ernest Sterckx | 1947 Maurice Desimpelaere | 1948 Valère Ollivier | 1949 Marcel Kint | 1950, 1955 Albéric Schotte | 1951 André Rosseel | 1952, 1953 Raymond Impanis | 1954 Rolf Graf | 1956, 1957, 1962 Rik Van Looy | 1958 Noël Foré | 1959 Leon Vandaele | 1960, 1961 Frans Aerenhouts | 1963 Benoni Beheyt | 1964 Jacques Anquetil | 1965 Noël De Pauw | 1966 Herman Van Springel | 1967, 1970, 1973 Eddy Merckx | 1968 Walter Godefroot | 1969 Willy Vekemans | 1971 Georges Pintens | 1972 Roger Swerts | 1973, 1978, 1979 Roger De Vlaeminck | 1974 Barry Hoban | 1975, 1976 Freddy Maertens | 1977 Bernard Hinault | 1978 Ferdi Van Den Haute | 1979 Francesco Moser | 1980 Henk Lubberding | 1981 Jan Raas | 1982 Frank Hoste | 1983 Leo van Vliet | 1984, 1986 Guido Bontempi | 1985 Eric Vanderaerden | 1987 Teun van Vliet | 1988 Sean Kelly | 1989 Gerrit Solleveld | 1990 Herman Frison | 1991 Dschamolidin Abduschaparow | 1992, 1993, 2002 Mario Cipollini | 1994 Wilfried Peeters | 1995 Lars Michaelsen | 1996, 1999 Tom Steels | 1997 Philippe Gaumont | 1998 Frank Vandenbroucke | 2000 Geert Van Bondt | 2001 George Hincapie | 2003 Andreas Klier | 2004, 2011, 2012 Tom Boonen | 2005 Nico Mattan | 2006 Thor Hushovd | 2007 Marcus Burghardt | 2008 Óscar Freire Gómez | 2009 Edvald Boasson Hagen | 2010 Bernhard Eisel | 2013, 2016, 2018 Peter Sagan | 2014 John Degenkolb | 2015 Luca Paolini | 2017 Greg Van Avermaet | 2019 Alexander Kristoff | 2020, 2024 Mads Pedersen | 2021 Wout van Aert | 2022 Biniam Girmay | 2023 Christophe Laporte

Personendaten
NAME Laporte, Christophe
KURZBESCHREIBUNG französischer Straßenradrennfahrer
GEBURTSDATUM 11. Dezember 1992
GEBURTSORT La Seyne-sur-Mer