Cohors III Collecta

Die Cohors III Collecta [Valeriana Galliena] (deutsch 3. Kohorte die Zusammengestellte [die Valerianische Gallienische]) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Inschriften belegt.

Namensbestandteile

  • Collecta: die Zusammengestellte.[A 1]
  • Valeriana Galliena: die Valerianische Gallienische. Eine Ehrenbezeichnung, die sich auf Valerian (253–260) und seinen Sohn Gallienus (260–268) bezieht. Der Zusatz kommt in der Inschrift (CIL 3, 7450) an einer nachträglich ausgemeißelten Stelle vor.

Da es keine Hinweise auf die Namenszusätze milliaria (1000 Mann) und equitata (teilberitten) gibt, ist davon auszugehen, dass es sich um eine reine Infanterie-Kohorte, eine Cohors (quingenaria) peditata, handelt. Die Sollstärke der Einheit lag bei 480 Mann, bestehend aus 6 Centurien mit jeweils 80 Mann.

Geschichte

Zu den Anfängen der Kohorte gibt es unterschiedliche Vermutungen.[A 1] Der erste Nachweis der Kohorte in der Provinz Moesia beruht auf einer Inschrift, die auf 253/254 datiert ist. Eine weitere Inschrift (CIL 3, 7450), die auf 258 datiert ist, belegt die Einheit in derselben Provinz.

Standorte

Standorte der Kohorte in Moesia waren:[1]

  • Municipium Montanensium: Die Inschriften (AE 1957, 340, CIL 3, 7450) wurden hier gefunden.

Angehörige der Kohorte

Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt:[2]

Kommandeure

  • Ael(ius) Maximus, ein Tribun (AE 1957, 340)
  • P(ublius) Ael(ius) Antoninus (CIL 3, 7450)

Siehe auch

Anmerkungen

  1. a b John Spaul vermutet, dass die Kohorte aus mehreren anderen Einheiten zusammengestellt wurde, deren Mannschaftsstärke bereits beträchtlich reduziert war. Er nimmt an, dass diese Einheiten zuvor in der Provinz Dacia stationiert waren. Michael P. Speidel hält es dagegen für möglich, dass die Kohorte aus einem Numerus hervorgegangen ist, der zuvor in Municipium Montanensium stationiert war. Allerdings ist dies für ihn eine Hypothese, die nur durch weitere Funde bestätigt oder widerlegt werden kann. Für Details dazu siehe den Numerus Collectus Regionariorum.

Einzelnachweise

  1. Michael P. Speidel: Regionarii in Lower Moesia In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 57 (1984), S. 185–188, hier S. 188.
  2. John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1-84171-046-4, S. 495