Mormaer von Angus ist ein alter schottischer Adelstitel. Ab Mitte des 12. Jahrhunderts heißt der Titel Earl of Angus und ist ein erblicher britischer Adelstitel in der Peerage of Scotland.
Angus (Schottland)
Inhaltsverzeichnis
1Geschichte des Titels
2Liste der Earls of Angus
2.1Gälische Mormaers
2.2Gälische Earls (Clan Ogilvy)
2.3Anglonormannische Earls (Haus Umfraville)
2.4Earls of Angus (Stewart of Bonkyll), Verleihung 1329
2.5Earls of Angus (Rote Linie des Hauses Douglas), Verleihung 1389
3Literatur
4Weblinks
Geschichte des Titels
Karte von Angus um 1700
Mormaer ist die mittelalterliche schottische Bezeichnung für einen Provinzherrscher und entspricht dem englischen Earl. Das namensgebende Angus war eine der sieben ursprünglichen Provinzen des Königreichs Schottland. Die Provinz war geteilt in Sheriffdoms, diese wiederum in Baronien. Ein wichtiges Zentrum war der Bischofssitz Brechin, ein weiteres die 1178 von König Wilhelm dem Löwen gestiftete Benediktinerabtei Arbroath Abbey.
Vermutlich seit Gründung des Königreichs Schottland im 9. Jahrhundert wurde Angus von schottisch-gälischen Mormaers regiert. Der Mormaer Gillebride nannte sich erstmals 1135 „Earl of Angus“. In den 1240er-Jahren gelangten Titel und Provinz durch Eheschließung mit den anglonormannischen Adligen Sir Gilbert de Umfraville an die Familie Umfraville. Diese besaßen auch Ländereien in England und standen im Rahmen der Schottischer Unabhängigkeitskriege auf englischer Seite, weshalb König Robert I. den Titel 1314 einzog und die Ländereien in Schottland beschlagnahmte.
Zwischen dem 24. Oktober 1328 und dem 15. Juni 1329 verlieh König Robert I. den Earlstitel an John Stewart aus dem Haus Stewart. Dessen Enkelin, die 4. Countess of Angus verzichtete 1389 zugunsten der Krone auf ihren Titel, den König Robert II. sodann am 9. April 1389 für ihren unehelichen Sohn George Douglas, 1. Earl of Angus, den Begründer der „roten Linie“ des Hauses Douglas neu verlieh. Die Verleihung erfolgte mit dem besonderen Zusatz, dass der Titel in Ermangelung eigener Nachkommen auch an dessen Tante mütterlicherseits, Elizabeth, die mir Sir Alexander Hamilton, of Ballencrieff and Innerwick († um 1400), verheiratet war. Am 14. Juni 1633 wurde sein Nachfahre, der 11. Earl, zum Marquess of Douglas erhoben. Earl of Angus wurde damit zu einem nachgeordneten Titel, der als Höflichkeitstitel vom jeweiligen Heir apparent geführt wurde. Der 3. Marquess wurde 1703 zum Duke of Douglas erhoben, starb aber 1761 kinderlos, so dass der Duke-Titel wieder erlosch. Der Marquess- und der Earl-Titel fielen an den 7. Duke of Hamilton aus dem Haus Douglas-Hamilton. Die beiden Titel sind bis heute nachgeordnete Titel des Duke of Hamilton.
Flagge des County of Angus mit den Wappen der frühen Mormaers: Ogilvy, Umfraville, Stewart of Bonkyll und DouglasMatilda, 6. Countess of Angus (vor 1230–1267)
Titelerbe (Heir Apparent) ist der Sohn des aktuellen Titelinhabers, Douglas Douglas-Hamilton, Marquess of Douglas and Clydesdale (* 2012).
Literatur
John Anderson: Earl of Angus. In: James Balfour Paul (Hrsg.): The Scots Peerage. Band 1: Abercorn–Balmerino. David Douglas, Edinburgh 1904, S. 160–213 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).
Weblinks
Scotland, Mormaers, Earls, Lords. Foundation for Medieval Genealogy, abgerufen am 15. Januar 2015 (englisch).