ITU World Championship Series 2016
O: olympische Distanz, S: Sprintdistanz, M: Mixed Relay |
8. ITU World Championship Series 2016 | |
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Chronik | |
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Die ITU World Championship Series 2016 ist eine Triathlon-Rennserie mit Wettkämpfen über die Olympische Distanz und die Sprintdistanz sowie als Staffelbewerb (Mixed Relay). Sie wird unter Obhut des internationalen Triathlon-Verbands ITU (International Triathlon Union) ausgetragen. Der Sieger und die Siegerin der Serienwertung werden als Triathlon-Weltmeister geehrt.
Organisation
Diese Weltserie wird seit 2009 jährlich unter sportrechtlicher Obhut der Internationalen Triathlon Union (ITU) veranstaltet, von 1989 bis 2008 wurden die Weltmeister jeweils in einem einzelnen Wettkampf ermittelt.
Auf der olympischen Distanz bestehen die Wettkämpfe aus 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen, auf der Sprintdistanz aus 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen. Bei den Elite-Wettkämpfen ist generell Drafting (Radfahren im Windschatten) freigegeben.[1] Bei den im Rahmenprogramm veranstalteten Breitensport-Wettkämpfen besteht dagegen Drafting-Verbot, d. h. jeder Athlet hat zum vorausfahrenden Athleten auf der Radstrecke mindestens 12 m Abstand einzuhalten.
In der Saison 2016 fanden acht Rennen sowie das Finale im September in Mexiko statt. In Leeds wurden 2016 erstmals Rennen ausgetragen und es löst London ab. 2016 verfügte die Serie damit über die zweithöchste Anzahl von Wettkämpfen seit 2009. Einziger Wettkampf, der jedes Jahr Bestandteil der Serie ist, ist der ITU World Triathlon Hamburg, wo 2016 im Rahmen der Serie auch zum vierten Mal in Folge die Weltmeister im Mixed Relay geehrt wurden. Bei diesem Format setzen sich die Teams aus je zwei Frauen und Männern zusammen, jedes Mitglied absolviert nacheinander einen Super-Sprint aus 250 m Schwimmen, 6,6 km Radfahren und 1,6 km Laufen. Das Format ist Bestandteil Olympischer Jugendspiele und wurde 2013 in das Programm Olympischer Sommerspiele aufgenommen.[2]
Mit dem Kauf der Ausdauersparte von Lagardère Sports and Entertainment durch die WTC, ein Tochterunternehmen des chinesischen Dalian Wanda Konzerns, wird jetzt erstmals in der Geschichte der Serie die Mehrzahl der Wettkämpfe von einem einzigen Veranstalter organisiert. Bereits im vergangenen Jahr wurde mit dem ITU World Triathlon Gold Coast erstmals ein Wettkampf der Serie von der WTC, die auch die Rechte für das Markenzeichen Ironman hält und u. a. Veranstalter des Ironman Hawaii ist, veranstaltet.[3] Nachdem mit der Übernahme auch die Wettkämpfe in Hamburg, Abu Dhabi, Kapstadt, Leeds und Stockholm von der WTC organisiert werden, werden sechs der neun Wettkämpfe der Serie von einem einzelnen Veranstalter realisiert.[4]
Wertung
Für die Jahreswertung der Weltmeisterschaft werden neben den neun Rennen der Weltserie auch die anderen Rennen des ITU-Weltcups berücksichtigt:
- Beim Finale in Cozumel gibt es im September für einen Sieg 1200 Punkte und bei den anderen neun Rennen der Weltserie gibt es für einen Sieg jeweils 800 Punkte.
- Bei einem normalen ITU-Weltcup gibt es hingegen nur 300 Punkte. Jede weitere Platzierung bekommt bei diesen Rennen eine festgelegte Punktezahl gutgeschrieben.[5]
- Für die Jahreswertung werden die besten fünf Ergebnisse der Weltserie, das letzte Finalrennen sowie maximal zwei Weltcup-Rennen berücksichtigt.[6]
Die Wettkämpfe bis einschließlich 15. Mai zählten zusätzlich neben denen des vergangenen Jahres seit dem 14. Mai 2015 für die Olympic Qualification List, anhand derer die Zahl der Startplätze pro Nation bei den Olympischen Spielen 2016 festgelegt wurden.[7] Die Nominierung der Athleten erfolgte nach individuellen Kriterien der NOKs, wobei hierzu ebenfalls häufig die Ergebnisse der Serie berücksichtigt wurden.
Qualifikation
Jeder nationale Dachverband kann pro Wettkampf der Serie bis zu sechs männliche und weibliche Athleten nominieren, der gastgebende Verband bis zu acht. Die Meldung hat spätestens 33 Tage vor dem Wettkampf an die ITU zu erfolgen. Die ITU stellt anhand der Platzierung der gemeldeten Athleten auf der ITU Points List die Starterfelder von je 60 männlichen und weiblichen Athleten zusammen, zusätzlich können je fünf Einladungen ausgesprochen werden.[8] In die ITU Points List gehen im Gegensatz zum World Championship Ranking auch weitere Wettkämpfe wie z. B. U23-Weltmeisterschaften, kontinentale Meisterschaften und Cup-Veranstaltungen und Studentenweltmeisterschaften ein.[9]
Preisgeld
Insgesamt wurden bei der Serie 2,385 Millionen US-Dollar Preisgeld ausgeschüttet: 150.000 US-Dollar pro Wettkampf, 280.000 US-Dollar für das Grand Final, 140.000 US-Dollar für die Weltmeisterschaft im Mixed Relay sowie einen Bonuspool von 755.000 US-Dollar für die Weltmeisterschaft. Die schnellsten Männer und Frauen erhalten jeweils 18.000 US-Dollar pro Wettkampf der Serie, 7.500 US-Dollar pro Weltcup-Sieg sowie 30.000 US-Dollar beim Grand Final in Cozumel, der Weltmeister und die Weltmeisterin weitere 80.000 US-Dollar. Preisgelder wurden bis Platz 35 gezahlt.[10]
Ergebnisse
Männer
Datum | Ort | Gold | Zeit | Silber | Zeit | Bronze | Zeit |
5. März 2016 | Vereinigte Arabische Emirate Abu Dhabi[11] | Spanien Mario Mola | 01:46:38 | Sudafrika Richard Murray | 01:46:53 | Portugal João Pedro Silva | 01:47:07 |
9. Apr. 2016 | Australien Gold Coast | Spanien Mario Mola -2- | 01:46:28 | Spanien Fernando Alarza | 01:46:55 | Vereinigtes Konigreich Jonathan Brownlee | 01:47:09 |
24. Apr. 2016 | Sudafrika Kapstadt | Spanien Fernando Alarza | 00:54:12 | Vereinigtes Konigreich Jonathan Brownlee | 00:54:17 | Frankreich Dorian Coninx | 00:54:23 |
14. Mai 2016 | Japan Yokohama | Spanien Mario Mola -3- | 01:46:27 | Mexiko Crisanto Grajales | 01:46:42 | Norwegen Kristian Blummenfelt | 01:46:45 |
12. Juni 2016 | Vereinigtes Konigreich Leeds | Vereinigtes Konigreich Alistair Brownlee | 01:49:27 | Vereinigtes Konigreich Jonathan Brownlee | 01:49:59 | Australien Aaron Royle | 01:50:33 |
3. Juli 2016 | Schweden Stockholm | Vereinigtes Konigreich Alistair Brownlee -2- | 01:50:33 | Vereinigtes Konigreich Jonathan Brownlee | 01:50:43 | Frankreich Pierre Le Corre | 01:51:30 |
16. Juli 2016 | Deutschland Hamburg | Spanien Mario Mola -4- | 00:52:19 | Australien Jacob Birtwhistle | 00:52:36 | Spanien Fernando Alarza | 00:52:36 |
4. Sep. 2016 | Kanada Edmonton | Vereinigtes Konigreich Jonathan Brownlee | 00:51:39 | Spanien Mario Mola | 00:51:56 | Sudafrika Richard Murray | 00:52:01 |
19. Sep. 2016 | Mexiko Cozumel | Sudafrika Henri Schoeman | 01:46:50 | Vereinigtes Konigreich Jonathan Brownlee | 01:47:08 | Vereinigtes Konigreich Alistair Brownlee | 01:47:08 |
Frauen
Datum | Ort | Gold | Zeit | Silber | Zeit | Bronze | Zeit |
5. März 2016 | Vereinigte Arabische Emirate Abu Dhabi[12] | Vereinigtes Konigreich Jodie Stimpson | 01:56:09 | Australien Ashleigh Gentle | 01:56:18 | Schottland Helen Jenkins | 01:56:25 |
9. Apr. 2016 | Australien Gold Coast | Schottland Helen Jenkins | 01:56:03 | Vereinigte Staaten Gwen Jorgensen | 01:56:44 | Neuseeland Andrea Hewitt | 01:56:45 |
24. Apr. 2016 | Sudafrika Kapstadt | Vereinigtes Konigreich Non Stanford | 00:59:49 | Vereinigtes Konigreich Jodie Stimpson | 00:59:56 | Bermuda Flora Duffy | 00:59:59 |
14. Mai 2016 | Japan Yokohama | Vereinigte Staaten Gwen Jorgensen | 01:56:02 | Australien Ashleigh Gentle | 01:57:20 | Japan Ai Ueda | 01:57:25 |
12. Juni 2016 | Vereinigtes Konigreich Leeds | Vereinigte Staaten Gwen Jorgensen -2- | 02:00:33 | Bermuda Flora Duffy | 02:01:24 | Vereinigtes Konigreich Vicky Holland | 02:01:57 |
3. Juli 2016 | Schweden Stockholm | Bermuda Flora Duffy | 02:03:38 | Neuseeland Andrea Hewitt | 02:03:58 | Vereinigtes Konigreich Helen Jenkins | 02:04:06 |
16. Juli 2016 | Deutschland Hamburg | Vereinigte Staaten Katie Zaferes | 00:57:03 | Niederlande Rachel Klamer | 00:57:14 | Vereinigte Staaten Gwen Jorgensen | 00:57:29 |
4. Sep. 2016 | Kanada Edmonton | Vereinigte Staaten Summer Cook | 00:56:49 | Vereinigte Staaten Sarah True | 00:56:52 | Vereinigte Staaten Katie Zaferes | 00:56:56 |
18. Sep. 2016 | Mexiko Cozumel | Bermuda Flora Duffy -2- | 01:57:59 | Vereinigte Staaten Gwen Jorgensen | 01:59:16 | Australien Charlotte McShane | 01:59:25 |
Gesamtwertung
Männer
Der Spanier Mario Mola konnte mit dem fünften Rang im letzten Rennen die Weltmeisterschaft 2016 für sich entscheiden.
In der Jahreswertung hatte er vier Punkten Vorsprung auf den Briten Jonathan Brownlee: Dieser hatte in Mexiko im Grand Final in Führung liegend nur etwa 400 Meter vor dem Ziel noch einen Schwächeanfall erlitten, er wurde von seinem Bruder Alistair aufgefangen und ins Ziel „gestützt“.[13] Ein direkt nach dem Rennen vom spanischen Triathlon-Verband (FETRI, Federación Español de Triatlón) eingebrachter Protest wurde abgelehnt.
Platz | Land | Athlet | Punkte |
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1 | Spanien ESP | Mario Mola | 4.819 |
2 | Vereinigtes Konigreich GBR | Jonathan Brownlee | 4.815 |
3 | Spanien ESP | Fernando Alarza | 4.087 |
4 | Sudafrika RSA | Henri Schoeman | 3.160 |
5 | Sudafrika RSA | Richard Murray | 2.975 |
6 | Australien AUS | Ryan Bailie | 2.893 |
7 | Mexiko MEX | Crisanto Grajales | 2.822 |
8 | Frankreich FRA | Pierre Le Corre | 2.810 |
9 | Vereinigtes Konigreich GBR | Adam Bowden | 2.7900 |
10 | Vereinigtes Konigreich GBR | Alistair Brownlee | 2.679 |
13 | Australien AUS | Jacob Birtwhistle | 2.227 |
22 | Schweiz CHE | Andrea Salvisberg | 1.657 |
23 | Deutschland DEU | Steffen Justus | 1.648 |
26 | Deutschland DEU | Jonathan Zipf | 1.439 |
31 | Deutschland DEU | Gregor Buchholz | 1.307 |
48 | Osterreich AUT | Thomas Springer | 821 |
58 | Spanien ESP | Francisco Javier Gómez Noya | 633 |
87 | Osterreich AUT | Alois Knabl | 380 |
113 | Osterreich AUT | Lukas Pertl | 205 |
131 | Schweiz CHE | Sven Riederer | 123 |
Frauen
Flora Duffy sicherte sich mit dem Sieg im Grand Final den Weltmeisterschaftstitel.
Platz | Land | Athletin | Punkte |
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1 | Bermuda BER | Flora Duffy | 4.691 |
2 | Vereinigte Staaten USA | Gwen Jorgensen | 4.435 |
3 | Japan JPN | Ai Ueda | 3.616 |
4 | Vereinigte Staaten USA | Katie Zaferes | 3.437 |
5 | Vereinigtes Konigreich GBR | Helen Jenkins | 3.410 |
6 | Neuseeland NZL | Andrea Hewitt | 3.223 |
7 | Vereinigtes Konigreich GBR | Jodie Stimpson | 3.145 |
8 | Australien AUS | Charlotte McShane | 3.095 |
9 | Vereinigte Staaten USA | Sarah True | 2.855 |
10 | Australien AUS | Ashleigh Gentle | 2.825 |
13 | Vereinigtes Konigreich GBR | Vicky Holland | 2.446 |
24 | Osterreich AUT | Sara Vilic | 1.462 |
26 | Schweiz CHE | Jolanda Annen | 1.316 |
31 | Deutschland DEU | Laura Lindemann | 1.157 |
32 | Deutschland DEU | Hanna Philippin | 1.155 |
41 | Osterreich AUT | Lisa Perterer | 999 |
48 | Deutschland DEU | Rebecca Robisch | 859 |
58 | Deutschland DEU | Anne Haug | 678 |
62 | Ukraine UKR | Julija Jelistratowa | 623 |
(Stand: 18. September 2016)
U23
Auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) werden im Rahmen des Rennens am letzten Austragungsort der Saison (Grand Final) auch jährlich die Weltmeister in der Kategorie U23 ermittelt.
Männer | Frauen | ||||||||||||||||||
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Weblinks
- Internetseite der World Championship Series
- Homepage der ITU
Einzelnachweise
- ↑ ITU Competition Rules. (PDF; 2,21 MB) In: ITU. 6. Dezember 2015, S. 30, abgerufen am 8. April 2016 (englisch).
- ↑ Triathlon Mixed Relay at Olympics. ITU, 17. Mai 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. November 2015; abgerufen am 8. November 2015 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.triathlon.org
- ↑ Gold Coast to host 2015 ITU World Triathlon Series. In: WTC. Archiviert vom Original am 13. März 2016; abgerufen am 8. April 2016 (englisch).
- ↑ Frank Wechsel: Sechs Rennen der ITU-WM-Serie unter Ironman-Regie. In: tri-mag.de. 4. April 2016, abgerufen am 8. April 2016.
- ↑ International Triathlon Union – ITU Competition Rules – 06-12-2015 ITU World Triathlon Series – RANKING CRITERIA. (PDF; 198 kB) In: ITU. 26. Februar 2016, abgerufen am 8. April 2016 (englisch).
- ↑ ITU World Triathlon Series Rankings 2015
- ↑ QUALIFICATION SYSTEM – GAMES OF THE XXXI OLYMPIAD – RIO 2016. (PDF; 259 kB) In: ITU. 2. Februar 2014, abgerufen am 8. April 2016 (englisch).
- ↑ World Triathlon Series Qualification. (PDF; 203 kB) In: ITU. 20. Dezember 2015, abgerufen am 8. April 2016 (englisch).
- ↑ ITU Points List Criteria. (PDF; 180 kB) In: ITU. 9. Dezember 2015, abgerufen am 8. April 2016 (englisch).
- ↑ ITU WTS and World Cup Prize Money 2016 (US Dollar) (PDF; 271 kB)
- ↑ 2016 Abu Dhabi World Triathlon – Elite Men’s highlights auf YouTube
- ↑ 2016 Abu Dhabi World Triathlon – Elite Women’s highlights auf YouTube
- ↑ Olympiasieger schleppt Bruder über Ziellinie (19. September 2016)