Internationaler Fisher-Effekt

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Der Internationale Fisher-Effekt (auch: Fisher-Open) überträgt die Aussagen des Fisher-Effekts auf internationale Zusammenhänge. Grundlegend sind folgende Annahmen:

  • Die Realertragsraten der betrachteten Länder (h: heim; f: fremd) sind identisch (Arbitragefreiheit).
  • Die Fisher-Beziehung gilt in beiden Ländern.

Mit

  • r {\displaystyle r\!\,}  : Realzins
  • n {\displaystyle n\!\,}  : Nominalzins
  • π {\displaystyle \pi \!\,}  : Inflationsrate

impliziert dies, dass folgende Beziehung gilt:

1 + n h 1 + π h = ( 1 + r h ) = ( 1 + r f ) = 1 + n f 1 + π f {\displaystyle {\frac {1+n_{h}}{1+\pi _{h}}}=(1+r_{h})=(1+r_{f})={\frac {1+n_{f}}{1+\pi _{f}}}} .

Daher gilt die erweiterte Fisher-Beziehung:

1 + n h 1 + n f = 1 + π h 1 + π f {\displaystyle {\frac {1+n_{h}}{1+n_{f}}}={\frac {1+\pi _{h}}{1+\pi _{f}}}} .

Diese Gleichung impliziert ferner, dass Währungen mit höheren (erwarteten) Inflationsraten ein höheres Zinsniveau haben sollten. Abweichungen können begründet sein durch:

  • Nicht vollständig integrierte Kapitalmärkte (Realertragsraten stimmen nicht überein).
  • Politische Risiken.
  • Währungsrisiken.
  • Andere Gründe.

Bei Gültigkeit der Kaufkraftparitätentheorie folgt ferner mit e {\displaystyle e} als Wechselkurs in Preisnotierung und dem Zeitindex t {\displaystyle t} :

1 + n h 1 + n f = ( 1 + π h ) = ( 1 + π f ) = e t + 1 e t {\displaystyle {\frac {1+n_{h}}{1+n_{f}}}=(1+\pi _{h})=(1+\pi _{f})={\frac {e_{t+1}}{e_{t}}}} .

Diese Gleichung bezeichnet man als Fisher-Open bzw. Internationalen Fisher-Effekt. Er impliziert, dass Währungen mit niedrigen Nominalzinsen tendenziell gegenüber solchen mit hohen Nominalzinsen aufwerten. (Die hohen Nominalszinsen sind dabei durch hohe Inflationsraten begründet.)