Julien Alfred

Julien Alfred

Julien Alfred (links) bei den Hallenweltmeisterschaften 2024 in Glasgow
Julien Alfred (links) in Glasgow 2024

Nation Saint Lucia St. Lucia
Geburtstag 10. Juni 2001 (23 Jahre)
Geburtsort Castries, St. Lucia
Karriere
Disziplin Sprint
Verein Texas Longhorns
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Commonwealth Games 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Zentralamerika- und Karibikspiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Jugendspiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold Paris 2024 100 m
Silber Paris 2024 200 m
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Gold Glasgow 2024 60 m
Logo der Commonwealth Games Federation Commonwealth Games
Silber Birmingham 2022 100 m
Zentralamerika- und Karibikspiele
Gold San Salvador 2023 100 m
Olympische Ringe Olympische Jugendspiele
Silber Buenos Aires 2018 100 m
letzte Änderung: 6. August 2024

Julien Alfred (* 10. Juni 2001 in Castries) ist eine lucianische Leichtathletin, die sich auf den Sprint spezialisiert hat. Sie ist Inhaberin der Landesrekorde über 100 und 200 Meter, seit 2023 hält sie auch den nordamerikanischen Hallenrekord im 60-Meter-Lauf. Ihren bisher größten Erfolg feierte sie mit dem Gewinn der Goldmedaille über 100 Meter bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris.

Sportliche Laufbahn

Erste internationale Erfahrungen sammelte Julien Alfred bei den CARIFTA Games 2016 in St. George’s, bei denen sie in 11,90 s den fünften Platz im 100-Meter-Lauf in der U18-Altersklasse belegte und über 200 Meter mit 25,34 s im Vorlauf ausschied.

2017 wurde sie bei den CARIFTA-Games in Willemstad in 12,01 s erneut Fünfte über 100 Meter und anschließend siegte sie bei den Commonwealth Youth Games in Nassau in 11,56 s.

2018 gelangte sie bei den CARIFTA-Games ebendort mit 11,68 s auf Rang fünf über 100 Meter in der U20-Altersklasse und anschließend nahm sie an den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires teil und gewann dort die Silbermedaille über 100 Meter hinter der Nigerianerin Rosemary Chukwuma. Im Herbst 2018 begann sie zudem ein Studium an der University of Texas at Austin.

2019 verbesserte sie den lucianischen Landesrekord im 200-Meter-Lauf auf 22,90 s.

2022 stellte sie mit 11,07 s den Landesrekord über 100 Meter auf. Im selben Jahr siegte sie bei den NCAA-Collegemeisterschaften über 100 Meter sowie in der 4-mal-100-Meter-Staffel. Anfang Juli siegte sie in 11,34 s bei den U23-Karibikspielen in Guadeloupe und anschließend wurde sie bei den Weltmeisterschaften in Eugene im Halbfinale über 100 Meter wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. Daraufhin gewann sie 2022 bei den Commonwealth Games in Birmingham in 11,01 s die Silbermedaille hinter der Jamaikanerin Elaine Thompson-Herah.

2023 dominierte sie den Sprint im Zuge der College-Wettbewerbe in den Vereinigten Staaten. In der Halle wurde sie NCAA-Hallenmeisterin und egalisierte dort mit 6,94 s den Nordamerikarekord der US-Amerikanerin Aleia Hobbs aus demselben Jahr. Auch im Freien blieb sie in allen Wettkämpfen über 100 und 200 Meter ungeschlagen und sicherte sich die NCAA-Titel über 100 und 200 Meter und in der 4-mal-100-Meter-Staffel. Im Juli 2023 siegte sie in 11,14 s über 100 Meter bei den Zentralamerika- und Karibikspielen in San Salvador und wurde dann beim Herculis in Monaco in 22,08 s Zweite über 200 Meter und siegte in 10,89 s über 100 Meter beim Gyulai István Memorial. Im August erreichte sie bei den Weltmeisterschaften in Budapest das Finale über 100 Meter und belegte dort in 10,93 s den fünften Platz und über 200 Meter wurde sie in 22,05 s im Finale Vierte.

Im folgenden Jahr blieb sie in der Halle über 60 Meter ungeschlagen und reiste als Mitfavoritin auf den Titel zu den Hallenweltmeisterschaften in Glasgow und siegte dort in 6,98 s und sicherte damit für St. Lucia die erste Goldmedaille bei einem Leichtathletik-Großereignis auf globaler Ebene.[1] Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris siegte Alfred beim 100-Meter-Sprint am 3. August 2024 mit einer Zeit von 10,72 s. Die damit errungene Goldmedaille war die erste olympische Medaille in der Sportgeschichte von St. Lucia.[2] Kurz darauf errang sie beim 200-Meter-Sprint hinter Gabrielle Thomas die Silbermedaille.

Persönliche Bestzeiten

  • 100 Meter: 10,72 s (−0,1 m/s), 3. August 2024 bei den Olympischen Spielen in Paris; lucianischer Rekord
    • 60 Meter (Halle): 6,94 s, 21. Januar 2023 in Albuquerque; Nordamerikarekord
  • 200 Meter: 21,86 s (−0,9 m/s), 20. Juli 2024 in London; lucianischer Rekord
    • 200 Meter (Halle): 22,01 s, 11. März 2023 in Albuquerque; lucianischer Rekord
Commons: Julien Alfred – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jon Mulkeen: Alfred makes history for St Lucia with 60m win in Glasgow. World Athletics, 3. März 2024, abgerufen am 4. März 2024 (englisch). 
  2. 1. Olympia-Medaille für Kleinstaat St. Lucia – Julien Alfred sorgt in Heimat für Ekstase auf watson.ch, abgerufen am 6. August 2024
Olympiasiegerinnen im 100-Meter-Lauf

1928: Vereinigte Staaten 48 Betty Robinson | 1932: Polen 1928 Stanisława Walasiewicz | 1936: Vereinigte Staaten 48 Helen Stephens | 1948: NiederlandeNiederlande Fanny Blankers-Koen | 1952: AustralienAustralien Marjorie Jackson | 1956: AustralienAustralien Betty Cuthbert | 1960: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Wilma Rudolph | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Wyomia Tyus | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Wyomia Tyus | 1972: Deutschland Demokratische Republik 1949 Renate Stecher | 1976: Deutschland Bundesrepublik Annegret Richter | 1980: Sowjetunion 1955 Ljudmila Kondratjewa | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Evelyn Ashford | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Florence Griffith-Joyner | 1992: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gail Devers | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gail Devers | 2000: nicht vergeben 1 | 2004: Belarus 1995 Julija Neszjarenka | 2008: Jamaika Shelly-Ann Fraser | 2012: Jamaika Shelly-Ann Fraser-Pryce | 2016: Jamaika Elaine Thompson | 2020: Jamaika Elaine Thompson-Herah | 2024: Saint Lucia Julien Alfred

1Das IOC erkannte Marion Jones 2007 den Sieg ab, laut Beschluss des IOC wird keine andere Siegerin benannt.

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

1985: Silke Gladisch | 1987: Nelli Cooman | 1989: Nelli Cooman | 1991: Irina Anatoljewna Sergejewa | 1993: Gail Devers | 1995: Merlene Ottey | 1997: Gail Devers | 1999: Ekaterini Thanou | 2001: Chandra Sturrup | 2003: Angela Williams | 2004: Gail Devers | 2006: Me’Lisa Barber | 2008: Angela Williams | 2010: Veronica Campbell-Brown | 2012: Veronica Campbell-Brown | 2014: Shelly-Ann Fraser-Pryce | 2016: Barbara Pierre | 2018: Murielle Ahouré | 2022: Mujinga Kambundji | 2024: Julien Alfred

Personendaten
NAME Alfred, Julien
KURZBESCHREIBUNG lucianische Sprinterin
GEBURTSDATUM 10. Juni 2001
GEBURTSORT Castries