Neue Schweiz

Die Neue Schweiz war eine politische Organisation der Schweiz, die der Frontenbewegung zugerechnet wird.

Geschichte

Im März 1933 wurde die Neue Schweiz unter Federführung des Berner Regierungsrates Fritz Joss gegründet. Man begann, die Zeitung Neue Schweiz zu publizieren. Bereits Ende des Jahres kam es zur Spaltung der Organisation. Im Juni 1934 ernannte man den Pfarrer Erwin Joss zum obersten Landesleiter.

Es kam zu vermehrten Kontakten mit der Nationalen Front und in der Folge unter einigen Mitgliedern der Neuen Schweiz zur Radikalisierung. Im April 1935 traten viele Mitglieder aus der Organisation aus. Im Dezember 1935 wurde die Zeitung Neue Schweiz eingestellt. Anfang 1936 löste sich die Bewegung schliesslich auf, und die verbliebenen Mitglieder traten der Organisation Das Aufgebot bei.

Politische Ausrichtung

Die Organisation wollte den schweizerischen Mittelstand, das Handwerkertum und die Familien vertreten. Man stand hinter der schweizerischen Demokratie, wünschte aber eine Erneuerung des Systems. Der Protestantismus war Grundlage des politischen Denkens und man lehnte den Bolschewismus ab. Die Neue Schweiz trat für die Interessen von Handwerk und Gewerbe ein und richtete ihre Aktionen gegen grosse Warenhäuser und Grosshandelsunternehmen. Aus diesem Grund unterstützte sie aktiv das Filialverbot.

Literatur

  • Catherine Arber: Frontismus und Nationalsozialismus in der Stadt Bern. Viel Lärm, aber wenig Erfolg. (PDF; 342 kB) Univ. Bern, Historisches Institut, Lizentiatsarbeit [Brigitte Studer], 2002; leicht gekürzt in: Berner Zeitschrift für Geschichte, 01/03, ISSN 0005-9420, S. 3–55.
  • Beat Glaus: Die Nationale Front. Eine Schweizer faschistische Bewegung 1930–1940. Benziger, Zürich / Einsiedeln / Köln 1969 (zugleich Dissertation an der Universität Basel).
  • Walter Wolf: Faschismus in der Schweiz. Die Geschichte der Frontenbewegungen in der deutschen Schweiz 1930–1945. Flamberg / Zürich 1969 (zugleich Dissertation an der Universität Zürich).