Organ-Folgedosis

Die Organ-Folgedosis ist eine Größe im Strahlenschutz, die benötigt wird, wenn strahlendes Material (Radionuklide) in den Körper aufgenommen wird. Sie ist die Organdosis die im Verlauf des Zeitraums τ im jeweiligen Organ oder Gewebe angesammelt wird. Die Organ-Folgedosis wird mit H T ( τ ) {\displaystyle H_{\mathrm {T} }(\tau )} bezeichnet, die Einheit ist das Sievert (Sv). Für Erwachsene wird ein Zeitraum von 50 Jahren zugrunde gelegt. Die entsprechende Organ-Folgedosis wird als H T ( 50 ) {\displaystyle H_{\mathrm {T} }(50)} oder H T 50 {\displaystyle H_{\mathrm {T} \,50}} bezeichnet. Für Kinder wird bis zu einem Alter von 70 Jahren ab Inkorporation gerechnet.

Die Organ-Folgedosis wird berechnet als Zeitintegral der mittleren Organdosisleistung in einem bestimmten Gewebe oder Organ T, die eine Referenzperson nach der Zufuhr eines radioaktiven Stoffes in den Körper erhalten wird, wobei τ die Integrationszeit in Jahren ist:

H T ( τ ) = t 0 t 0 + τ H ˙ T ( t ) d t {\displaystyle H_{\mathrm {T} }(\tau )=\int \limits _{t_{0}}^{t_{0}+\tau }{\dot {H}}_{\mathrm {T} }(t)\,dt} .

Die Organ-Folgedosis berücksichtigt die Folgen verschiedener Strahlungsarten und -Energien (→ Strahlungs-Wichtungsfaktor). Mithilfe der Organ-Folgedosis kann unter Berücksichtigung von Gewebe-Wichtungsfaktoren die effektive Folgedosis für alle betroffenen Organe und Gewebe berechnet werden.

Literatur

  • Torsten Kuwert, Frank Grünwald, Uwe Haberkorn, Thomas Krause (Hrsg.): Nuklearmedizin. Thieme, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-13-118504-4, S. 55–57.
  • Die Empfehlungen der Internationalen Strahlenschutzkommission (ICRP) von 2007. ICRP-Veröffentlichung 103. Verabschiedet im März 2007. Veröffentlichungen der Internationalen Strahlenschutzkommission. Deutsche Ausgabe herausgegeben vom Bundesamt für Strahlenschutz. (pdf Online 1,1 MB)