Paul Poet

Paul Poet (* 3. Oktober 1971 in Abqaiq, Saudi-Arabien) ist ein Regisseur, Journalist, Medienwissenschaftler und Autor.

Leben

Nachdem Poet in der musikalischen Subkultur Wiens unter anderem als Veranstalter, Promoter, DJ, Kritiker und Sänger der Hardcore-Band No Fish on Friday tätig war, wandte er sich 1996 der Filmregie zu. Sein Debütkurzfilm Hoch Zeit war mit internationalen Rockmusikern besetzt. Es folgten zahlreiche internationale Musikvideos und Fernsehbeiträge. 1999 erhielt er den Regiepreis des Duel Videoclip in Faenza für das Musikvideo „TripHopping in the Planet Drug“, das zu einem großen Fernseherfolg in Europa und einem Festivalrenner in den Vereinigten Staaten wurde. Nach einigen innovativen Internetprojekten wie der Leitung des ersten europäischen Online-Filmfestivals, stellte er 2002 seinen ersten Langfilm Ausländer raus! Schlingensiefs Container fertig, der eine Aktion von Christoph Schlingensief dokumentiert, die im Rahmen der Wiener Festwochen im Jahr 2000 stattfand.

Poets Filme konnten Festivalerfolge auf verschiedenen internationalen Filmfestivals verzeichnen, etwa International Film Festival Rotterdam, Brisbane, Festival Internacional de Cine de Mar del Plata, Rhode Island, Headliner bei Popkomm Köln, Ars Electronica.

"Poet arbeitet heute als hauptberuflicher Regisseur, Autor, Journalist und Kurator im Bereich Kino, TV, Kunst und Theater. Als Steirer an internationalen Konfliktherden im Nahen Osten und Afrika aufgewachsen, lernte er schon früh das gesellschaftliche Potential zu Macht und Missbrauch kennen. Die Biennale Istanbul wählte ihn 2013 mit seinem Kinodebut „Ausländer raus! Schlingensiefs Container“ neben Namen wie Godard, Bunuel und Rouch in einen Kanon des politischen Kinos, worauf er in Folge in Istanbul, Tel Aviv und am MoMA New York mit Gala-Vorstellungen geehrt wird.

Seine Hauptthemen sind dabei Rebellion, Selbstermächtigung, Pop Politics und Provokation. Oft gastieren internationale Musiker- und Szenegrößen wie die Einstürzenden Neubauten, Alec Empire, Melvins, Neurosis oder Rose McGowan in und um seine Arbeiten.

Aktuell arbeitet er an mehreren Kino-Spielfilmen für deutsche und englische Geldgeber, darunter mit der Ulrich Seidl Filmproduktion, der FreibeuterFilm, der deutschen Ma.Ja.De. und der amerikanischen Foundtainhead Films, unter anderem für den Oscar-Preisträger Sound of Metal verantwortlich, und verwirklicht politische TV-Dokus, darunter die Quoten-Erfolge zu den Themen „Blackout“ und zu „Kirche und Missbrauch“. Nominiert vom Grazer ELEVATE-Festival, wurde Poet von der EU-Kulturfestival-Plattform WE ARE EUROPE als einziger Filmemacher zu einer der „64 most inspiring European artists, thinkers and speakers of 2019“ gewählt. In Folge ernannte ihn auch das BUNDESKANZLERAMT zu einem österreichischen Botschafter des EU-Kulturförderprogramms CREATIVE EUROPE." (Info der Freibeuter Filmproduktion 2024).

Filmografie

  • 1996: Hoch Zeit, 18 Min., Drehbuch/Regie
  • 1999: Triphopping in the Planet Drug, 4 Min., Drehbuch/Regie
  • 2002: Ausländer raus! Schlingensiefs Container, 90 Min., Drehbuch/Regie
  • 2011: Empire Me – Der Staat bin ich!, 100 Min., Drehbuch/Regie
  • 2011: Follow the Sun, 4 Min., Drehbuch/Regie
  • 2015: My Talk With Florence, 129 Min., Drehbuch/Regie
  • 2018: Im Kontext: Blackout – Katastrophenfall Österreich? TV-Dokumentation, Regie
  • 2024: Der Soldat Monika, Dokumentation, Drehbuch/Regie

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Remi Award: WorldFest Houston
  • Best International Video Award: Image Festival Toronto:
Normdaten (Person): GND: 142681148 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 140331402 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Poet, Paul
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Filmemacher und Journalist
GEBURTSDATUM 3. Oktober 1971
GEBURTSORT Abqaiq, Saudi-Arabien