Samuel Mohn

Becher von Samuel Mohn 1809 im Metropolitan Museum
Becher mit Blumenstrauß, 1814. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Samuel Mohn (* 16. April 1762 in Niederklobikau; † 26. Juli 1815 in Dresden) war ein deutscher Glasmaler und Emailleur und als solcher Hausmaler.

Leben

Ursprünglich war er Porzellanmaler. Sein Verdienst liegt in der Kunst der Wiederbelebung der Transparenzmalerei auf durchsichtigem Glas und seiner Kultivierung.[1] Er gilt gar als dessen Erfinder.[2] Genaugenommen war er der erste, der die Technik der Porzellanmalerei auf die Glasmalerei übertrug.[3] Eine sehr realistische figürliche Darstellung mit hellen und dunklen Lichteffekten wurde so möglich. Erzeugnisse dieser Art waren sowohl beim Adel als auch im wohlhabenden Bürgertum sehr beliebt. Ein Glasbecher mit dem Motiv des Grimmaischen Tores in Leipzig befindet sich im Museum der bildenden Künste Leipzig.[4] Mohn war seit 1809 in Dresden.[5] Er kam 1806 zur Glasmalerei, also relativ spät in seinem Leben. In Dresden entstanden allerdings die meisten seiner Arbeiten.[6]

Er war Vater von Gottlob Samuel Mohn, der ebenfalls Glasmaler und Emailleur wurde. Er bildete diesen selbst aus.[7]

Literatur

  • Paul von Lichtenberg: Mohn & Kothgasser : transparent bemaltes Biedermeierglas, Verlag Hirmer München 2009.
  • Hyacinth Holland: Mohn, Samuel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 61 f. (im Artikel zum Vater)
  • Peter Wirth: Mohn, Samuel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 695 f. (Digitalisat).
Commons: Samuel Mohn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • https://www.metmuseum.org/art/collection/search/195904
  • https://www.jstor.org/stable/24191281

Einzelnachweise

  1. Albrecht Kirsche, Gunter Bayerl: Zisterzienser, Glasmacher und Drechsler. Waxmann Verlag, ISBN 978-3-8309-6544-2 (google.de [abgerufen am 5. März 2024]). 
  2. Günther Zäuner: Halbseidenes biedermeierliches Wien. 16 Krimis aus einer fälschlich verklärten Epoche. Federfrei Verlag, 2020, ISBN 978-3-99074-100-9 (google.de [abgerufen am 5. März 2024]). 
  3. Georg Himmelheber, Brigitte Thanner, Karl Otmar Freiherr von Aretin, Haus der Kunst München Ausstellungsleitung: Kunst des Biedermeier, 1815-1835: Architektur, Malerei, Plastik, Kunsthandwerk, Musik, Dichtung und Mode. Prestel-Verlag, 1988, ISBN 978-3-7913-0885-2 (google.de [abgerufen am 5. März 2024]). 
  4. Samuel Mohn: Ranftbecher mit durchsichtiger Emailmalerei des Grimmaischen Tors in Leipzig (1815). In: German History in Documents and Images. Abgerufen am 5. März 2024. 
  5. Rainer Rückert, Bayerisches Nationalmuseum: Glas des 16. bis 19. Jahrhunderts: Hohlgläser aus dem Besitz des Bayerischen Nationalmuseums. Bayerisches Nationalmuseum, 1992, ISBN 978-3-925058-26-4 (google.de [abgerufen am 5. März 2024]). 
  6. Kestner-Museum, Christel Mosel: Die Glas-Sammlung. Mosel, 1957 (google.de [abgerufen am 5. März 2024]). 
  7. Neuer Nekrolog der Deutschen ... B.F. Voigt, 1827 (google.de [abgerufen am 5. März 2024]). 
Normdaten (Person): GND: 117091359 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 27839517 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Mohn, Samuel
KURZBESCHREIBUNG deutscher Glasmaler und Emailleur
GEBURTSDATUM 16. April 1762
GEBURTSORT Niederklobikau
STERBEDATUM 26. Juli 1815
STERBEORT Dresden