Vernet-Syndrom

Das Vernet-Syndrom ist ein Beschwerdebild bei dem gemeinsamen oder teilweisen Ausfall der Hirnnerven IX, X und XI. Da diese Hirnnerven gemeinsam den Schädel durch das Foramen jugulare verlassen, und somit hier die Ursache ihrer Ausfälle liegen kann, wird es auch Foramen-Jugulare-Syndrom genannt.

Die ersten Beschreibungen des Syndroms stammen von dem französischen Neurologen Maurice Vernet in den Jahren 1916 und 1918.[1][2]

Symptome

Bei den betroffenen Personen zeigen sich Ausfallerscheinungen bzw. Lähmungen der oben genannten Hirnnerven. Dies kann sich anhand folgender Symptomen zeigen:

  • Dysphonie
  • Dysphagie
  • Störungen der Sensibilität und Sensorik des hinteren Drittels (Qualität: bitter) der Zunge
  • Lähmung der betroffenen Seite des Gaumensegels führt zu dessen Abweichen zur gesunden Seite
  • Abnahme der Parotis-Sekretion
  • Beeinträchtigung des Würgereflexes
  • Ausfälle des Musculus sternocleidomastoideus und des Musculus trapezius

Ursachen

  • Glomustumor (am häufigsten)
  • Meningeom
  • Schwannom (Akustikusneurinom)
  • Metastasen im Kleinhirnbrückenwinkel
  • Trauma
  • Cholesteatom (eher selten)

Literatur

  • F. S. Erol, M. Kaplan, A. Kavakli, M. F. Ozveren: Jugular foramen syndrome caused by choleastatoma. In: Clin Neurol Neurosurg. Band 107, Nr. 4, Juni 2005, S. 342–346, doi:10.1016/j.clineuro.2004.08.006, PMID 15885397. 
  • M. Krasnianski et al.: The Schmidt and Vernet classical syndrome. Alternating brain stem syndromes that do not exist? Nervenarzt. 74(12), Dec 2003, S. 1150–4. PMID 14647918

Einzelnachweise

  1. Maurice Vernet: Syndrome du trou dechire posterieur (paralysie des IX, X, XI). Rev Neurol 34, 1918, S. 117–148.
  2. Maurice Vernet: Paralysie laryngee associee. Lyon, 1916, Thesis, S. 48.
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