Naturschutzgebiet Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen

51.4896448.907058Koordinaten: 51° 29′ 23″ N, 8° 54′ 25″ O

Reliefkarte: Hessen
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Naturschutzgebiet Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen

Das Naturschutzgebiet Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen mit einer Größe von 41,8 ha liegt nördlich von Hesperinghausen im Stadtgebiet von Diemelstadt im Kreis Waldeck-Frankenberg. Das Naturschutzgebiet (NSG) wurde 1993 Regierungsbezirk Kassel wegen seiner Bedeutung für die Botanik ausgewiesen. Das NSG ist identisch mit dem FFH-Gebiet Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen (DE-4519-301). Das NSG besteht aus vier Teilflächen. 1993 wurde die Umgebung des NSG als Landschaftsschutzgebiet Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen mit 71,69 ha Flächengröße ausgewiesen. Dieses LSG verbindet die vier Teilflächen des NSG. Wobei das LSG aus zwei Teilflächen besteht. Die größere Teilfläche des LSG liegt im Kallental zu beiden Seiten der L 3198.

Das NSG grenzt im Norden direkt an die Landesgrenze von Hessen zu Nordrhein-Westfalen (NRW) und die dortige Landesstraße. Nördlich der Westfläche hinter der Landesgrenze von NRW liegt das Naturschutzgebiet Huxstein.

Gebietsbeschreibung

Beim NSG handelt es sich um den dortigen Kalkmagerrasen auf den steilen Zechsteinhängen im Diemeltal zwischen Westheim (NRW), Hesperinghausen und Helmighausen. Im NSG gibt es auch Kalkschutthalden, Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation, Kalk-Pionierrasen, Feuchtwiesen und einen Kalk-Quellsumpf.

Das NSG gliedert sich in fünf unterschiedlich exponierte Teilgebiete. Stellenweise sind die Magerrasen im NSG verbuscht und verbracht. Seit den 1980er Jahren wurden Pflegemaßnahmen durch den Verein für Natur- und Vogelschutz im Hochsauerlandkreis durchgeführt. Eine Schäferei aus Marsberg-Udorf beweidet das NSG seit den 1990er Jahren.

Im NSG wurden 25 Tagfalter- und Widderchenarten nachgewiesen, acht dieser Arten befinden sich auf der Roten Liste Hessens sowie drei auf der bundesweiten. Die Vorkommen der Tagfalter und Widderchen im Gebiet sind für den Naturraum von großer Bedeutung. Die Magerrasenflächen und die darin vorkommenden Gebüsche sind Lebensraum von neun Heuschreckenarten. Mit der Kurzflügeligen Beißschrecke (Metrioptera brachyptera) wurde eine Art der Roten Liste Hessens nachgewiesen. Der Heide-Grashüpfer (Stenobothrus lineatus) ist als Charakterart für beweidete Magerrasen auf den wärmebegünstigten, kurzrasigen Bereiche am Westhang des Huxsteins nachgewiesen.

Im NSG konnten 36 Vogelarten nachgewiesen werden. 19 dieser Arten suchten das NSG zur Nahrungssuche auf. Besonders hervorzuheben sind Nachweise von Uhu, Grauspecht und Neuntöter.

Flora

Bei dem Kalkmagerrasen handelt es sich pflanzensoziologisch um einen Enzian-Fiederzwenken-Rasen. Die Kalk-Magerrasen im Gebiet gehören pflanzensoziologisch zu den Enzian-Fiederzwenken-Rasen. Sieben Orchideen-Arten wurden im Magerrasen nachgewiesen. Manns-Knabenkraut und Schlüsselblumen sind im NSG optisch prägend. Große Populationen der bundesweit gefährdeten Orchideen-Arten Dreizähniges Knabenkraut und Fliegen-Ragwurz kommen im NSG vor. Vorkommen von Großer Sommerwurz (Orobanche elatior) im Gebiet.

Tierwelt

Es wurden 68 Schmetterlingsarten, darunter 35 Tagfalterarten, nachgewiesen. Es wurden 10 Heuschreckenarten nachgewiesen. Brutvogelarten im NSG sind Dorngrasmücke, Baumpieper und Neuntöter. Der Uhu und der Grauspecht sind Nahrungsgast im NSG.

Schutzzweck

Laut Naturschutzgebiets-Ausweisung wurde das Gebiet wegen seiner Bedeutung für die Botanik als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Wie bei allen Naturschutzgebieten in Deutschland wurde in der Schutzausweisung darauf hingewiesen, dass das Gebiet „wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schönheit des Gebietes“ zum Naturschutzgebiet wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Lübcke, Achim Frede: Naturschutzgebiete in Hessen. Band 4: Landkreis Waldeck-Frankenberg mit Nationalpark Kellerwald-Edersee. Cognitio, Niedenstein 2007, ISBN 978-3-932583-23-0, Naturschutzgebiet Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen S. 100–102.
  • Naturschutzgebiet Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen des NABU Waldeck-Frankenberg
  • FFH-Gebiet Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen auf Homepage des BfN
  • Maßnahmenplan zum FFH-Gebiet „Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen“ bei Regierungspräsidium Kassel
V
Naturschutzgebiete im Landkreis Waldeck-Frankenberg
Allendorf (Eder)

Battenfelder Driescher | Elbrighäuser Bach | Nitzelbachtal | Oberlauf des Linspherbaches

Bad Arolsen

Vorsperre-Twistetalsperre | Wattertal bei Landau

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Bilstein bei Bad Wildungen | Ederauen zwischen Bergheim und Wega | Sonderrain | Sondertal und Talgraben bei Bad Wildungen | Unter der Haardt

Battenberg (Eder)

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Nemphetal bei Bottendorf

Diemelsee

Am Mühlenberg bei Adorf | Auf der Buchenlied bei Wirmighausen | Diemelsee

Diemelstadt

Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen | Eilsbusch bei Wethen

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Ederauen zwischen Bergheim und Wega | Kalkrain bei Giflitz | Krautwiese am Wesebach | Paradies bei Gellershausen | Schwimmkaute bei Mehlen | Stausee von Affoldern | Zechsteinhänge bei Lieschensruh

Frankenau

Lengelbachtal

Frankenberg (Eder)

Auf dem Tiergarten bei Frankenberg

Haina (Kloster)

Bernertsgrund bei Löhlbach | Wohrateiche bei Haina

Hatzfeld (Eder)

Breite Heide bei Hatzfeld | Ederaue bei Hatzfeld | Lindenhöfer Bach

Korbach

Hagenfeld

Rosenthal (Hessen)

Diebskeller/Landgrafenborn | Merzhäuser Teiche

Vöhl

Ederseeufer bei Herzhausen | Hünselburg | Lengelbachtal

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Iberg bei Hörle | Scheid bei Volkmarsen | Stadtbruch von Volkmarsen

Waldeck

Hünselburg | Kahle Haardt bei Scheid am Edersee | Katzenstein | Kleiner Mehlberg | Langenstein bei Oberwerbe | Rudolfshagen

Willingen (Upland)

Alter Hagen bei Willingen | Grebensteine bei Willingen | Grotenberg bei Welleringhausen | Jägers Weinberg | Kahle Pön bei Usseln | Osterkopf bei Usseln